Ortsverband Immenstaad
Dem Waldkauz, Turmfalke, Schleiereulen und Mehlschwalben gelten die Artenschutzprojekte der Immenstaader BUND-Gruppe. Es gibt auch eine Kindergruppe und weitere Aktivitäten zur Umweltbildung.
Zentrales Anliegen und wichtigstes Naturschutzthema sind derzeit allerdings die Straßenbauplanungen zwischen Markdorf, Meersburg und Friedrichshafen. Die Immenstaader BUND-Gruppe koordiniert hier die Bemühungen der betroffenen BUND-Gruppen um möglichst geringen Flächenverbrauch und Zerschneidung und gute Entlastung der Ortsdurchfahrten durch Technik und Förderung von Alternativen zum Auto.
B 31 neu - Entlastung um Jahre vorziehen
Einladung zum Infoabend
Der BUND lädt ein zu einer Informationsveranstaltung zur geplanten B 31 neu Meersburg-Immenstaad am Dienstag, 9. April 2024, 19:30 Uhr in den Bürgersaal im Rathaus Immenstaad. Aktuelle Entwicklungen beim Klimaschutz und in der Rechtsprechung erfordern eine Überarbeitung der bisherigen Planung. Sie unterstützen die zwei Kernforderungen des BUND und der Arbeitsgemeinschaft „Ausbau B 31 neu“. Link zu weiteren Infos.
Themen & Projekte:
Städtebauliche Entwicklungsmöglichkeiten bis 2035
Der Entwurf einer Änderung des Regionalplans von 1996 liegt gegenwärtig öffentlich aus. Der neue Plan soll bis in das Jahr 2035 die Entwicklungsmöglichkeiten der Kommunen sowie die Flächennutzungen in allen Bereichen vorgeben. Auf dieser Basis werden dann die Flächennutzungspläne der Gemeinden entwickelt. Der Planentwurf des Regionalverbandes Bodensee-Oberschwaben ist hier einzusehen.
Im Plan sind regionale Grünzüge ausgewiesen, die von Bebauung freizuhalten sind. So z.B. zwischen Immenstaad und Kippenhausen. Zweck dieser Festlegung ist die bisher von allen Seiten getragene Absicht, eine Verschmelzung der beiden Orte zu unterbinden.
In der Gemeinderatssitzung vom 9. Sept. hat der Gemeinderat nun die Grundlagen für eine Stellungnahme zum Entwurf des Regionalplanes mehrheitlich beschlossen. Der Regionalverband soll aufgefordert werden, den Grünzug zwischen Immenstaad und dem Teilort Kippenhausen auf breiter Front zu streichen. Auch fordert die Gemeinde in diesem Gemeinderatsbeschluß, den regionalen Grünzug am Bodenseeufer südlich des Gebietes „Hardt-Horn“ zu streichen. Städtebauliche Entwicklungen sollen damit möglich gemacht werden.
Der BUND-Immenstaad erarbeitet gegenwärtig eine Stellungnahme, die bis zum 1. Okt. an den BUND-Regionalverband weitergeleitet wird. Dort wird dann eine Stellungnahme aller Ortsgruppen zusammengestellt.
Jeder Bürger hat auch die Möglichkeit, eigene und individuelle Stellungnahmen abzugeben, der Termin dafür ist der 25.10.2019.
Der BUND-Immenstaad bittet alle interessierten Bürgerinnen und Bürger sowie die BUND-Mitglieder von dieser Beteiligungsmöglichkeit Gebrauch zu machen, schicken Sie uns Ihre Stellungnahme wenn sie nicht individuell schreiben möchten, an die Geschäftsstelle des Regionalverbandes in Ravensburg.
Homepage zur B31 ist online
Die BUND-Ortsgruppe Immenstaad ist Mitglied in der Arbeitsgemeinschaft B31-Ausbau-Vor-Neubau. Verantwortlich für die Einzelbeiträge sind die jeweiligen Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft. Die rechtliche Verantwortung liegt bei einem BUND-Mitglied.
Der Link zu der sehr informativen Homepage lautet: https://www.b31-ausbau-vor-neubau.de/
Weitere Infos finden Sie hier.
Radtour von Meersburg nach Immenstaad mit Martin Hahn
Der Landtagsabgeordnete der Grünen im Bodenseekreis, Martin Hahn, leitete am Samstag, den 27.04.2019 eine Fahrradtour von Meersburg nach Immenstaad. Ziel der Tour war es, den aktuellen Stand der B31 Neuplanung entlang der Strecke zu veranschaulichen. Dabei wurden auch die Konflikte zwischen Bundesschnellstraße und der Einzigartigkeit der Bodenseelandschaft besprochen.
Lesen Sie hier den vollständigen Bericht der Fahrradtour.
B31 - Ausbau vor Neubau - Entlastung ist machbar
Beim Informationsabend der Umweltverbände BUND, NABU und VCD am 1. März 2018 in Immenstaad wurde vom Verkehrsplaner Wulf Hahn, RegioConsult dargestellt, dass die Entlastung der Bürger und der Umwelt bei Ausbau vor Neubau machbar ist.
Bisher kaum geschützte Wohnbereiche wie Spiegelberg, die Schlösser Hersberg und Kirchberg bekommen nur bei einem Ausbau der bestehenden B31 erstmals einen wirksamen Schutz in Form von städte- / und landschaftsplanerisch verträglichen Lärmschutzmaßnahmen. Tieferlegung der Trasse und ggf. lange Einhausungen bieten sich in „Immenstaads Bergen“ Spiegelberg und Kirchberg eindeutig an.
Der Ausbau auf drei Fahrspuren ist aus planerischer Sicht möglich ohne die großen Verluste von ertragreichen Obst- und Weinanbauflächen, die mit einer neuen Trasse zwangsläufig verbunden sind. Eine zusätzliche Zerschneidung der wertvollen Bodenseelandschaft wird vermieden.
Das Beispiel der Planungen zur B33 bei Allensbach zeigt, dass Einhausungs-Lösungen machbar sind: Wegen des geringen Abstands zur Wohnbebauung von nur 20 m wird die Fahrbahn dort abgesenkt und auf 2170 m Länge eingehaust. Das ist auch in Immenstaad möglich – Spiegelbergbereich und Immenstaad-West Hersberg jeweils auf 500 m Länge und bei Kirchberg nochmals 100 m. Die Streckenabschnitte können geschlossen und evtl. versenkt werden und sind frei von Lärmemissionen. Teilabschnitte mit einer begrünten Überdeckelung können die Trennwirkung der heutigen B31 mindern.
Die entsprechenden Planungen des Straßenbauamtes aus dem Jahre 1988 mit einer Tieferlegung und/oder Einhausung Immenstaad-West und Kirchberg sind richtungsweisend und sollten zum Schutz von Mensch, Landwirtschaft und Umwelt wiederaufgenommen werden. (im Archiv der Immenstaader Nachrichten im Detail nachzulesen). Für die Knoten kommt statt flächenintensiver „Kleeblätter“ eine andere Bauform mit parallel verlaufenden Zufahrtsrampen zum Einsatz („holländische Knoten“), die viel weniger Flächen beanspruchen.
Manfred Walser, von der Beratung Kommunal- und Regionalentwicklung SSWP Ravensburg, moderierte im Anschluß an den Fachvortrag die Fragen und die Diskussion. Es war keine leichte Aufgabe, die Beiträge im Rahmen des vorgetragenen Streckenabschnitts nur auf die Immenstaader Gemarkung zu beschränken. Viele Bürger waren anwesend, die der gescheiterten Bodenseeautobahn A98 noch immer nachtrauern und deshalb vehement eine 4-spurige Bundesschnellstraße fordern. Die Zeiten haben sich aber seit den 80’er Jahren des letzten Jahrhunderts geändert - heute spricht man von neuen Mobilitätskonzepten, von Lärm-, Klima-, Arten-, Biotop- und Landschaftsschutz. All dies muss bei heutigen Straßenplanungen berücksichtigt werden. Eine Verlagerung des Verkehrs auf eine Hinterlandtrasse schafft viele neue Betroffenheiten. Mit einem autobahnähnlichen Neubau werden zudem neue Transit-Verkehrsströme in die sensible Bodenseeregion gezogen.