BUND Regionalverband Bodensee-Oberschwaben

Homepage zur B31 ist online

Verbände erarbeiten Webseite zum B31 Trassenbau

Die Arbeitsgemeinschaft „Ausbau B31 neu“ besteht aus folgenden Mitgliedern:

  • BUND Kreisverband Bodenseekreis
  • NABU Bezirksverband Donau-Bodensee
  • Verkehrsclub Deutschland (VCD) Kreisgruppe Bodenseekreis
  • Badischer Landwirtschaftlicher Hauptverband, Ortsgruppe Markdorf
  • Interessengemeinschaft Verkehrsneuplanung Ittendorf (IVI)
  • Meersburger Initiativ-Kreis B 31 neu (MIK)    (www.mik-b31neu.de)

www.B31-Ausbau-vor-Neubau.de wurde von allen Mitgliedern gemeinsam erarbeitet.

Argumente des Arbeitskreises für einen Ausbau der B 31 neu auf der bestehenden Trasse

In zwei öffentlichen Veranstaltungen in Immenstaad und bei Ortsbegehungen legte der BUND zusammen mit einem Planungsbüro für Verkehrsfragen dar, dass ein Ausbau der gegenwärtigen alten Trasse auf drei Spuren möglich ist. Doch haben sich der BUND und die Mitglieder des vom Regierungspräsidium einberufenen Dialogforums bereit erklärt, den Planungsprozeß des Umweltgutachters konstruktiv mit zu begleiten; mittlerweile gab es 10 Sitzungen. Alle bisherigen Untersuchungsergebnisse stehen auf der offiziellen Web-Seite:

https://b31.verkehr-bodenseeraum.de/

Deshalb stehen die Mitglieder des Arbeitskreises Ausbau vor Neubau dafür ein, das abschließende Ergebnis der Umweltprüfung abzuwarten. Wie dann die erforderlichen Ausgleichsmaßnahmen bei der resultierenden Trasse aussehen werden bleibt abzuwarten.

Wir sind für den Ausbau der bestehenden B31-Trasse, weil wir ….

  • in Immenstaad bereits eine Umgehungsstraße hat, die ausgebaut werden kann, aber auch dringend verbessert werden muß

  • eine Verkehrsentlastung von Hagnau, Immenstaad und Stetten uneingeschränkt befürworten,

  • für einen minimalen Landschaftsverbrauch sind,

  • maximal 3 Spuren für ausreichend halten,

  • fordern, daß jede Gemeinde einen angemessenen Beitrag zur Lösung des regionalen Verkehrsproblems leisten sollte
  • eine Mobilität mit einem verbesserten ÖNPV befürworten,

  • eine weitere Zerschneidung der Landschaft vermeiden wollen
  • für die Erhaltung der Bodensee Kultur- und Erholungslandschaft sind,
  • den gegenwärtigen Lärm auf der alten Trasse von 70dBm tags und 60 dBm nachts (Altbau) auf 59/49 (Neubau) senken wollen. Diese niedrigen gesetzlichen Lärmwerte können an Wohngebieten nur mit Absenkung und Überdeckelung erreicht werden.

Bitte schicken Sie uns Ihre Kommentare, wir treten gern in einen Dialog mit Ihnen ein. BUND-Vorstand Immenstaad


 

Nachhaltige Verkehrsplanung im Bodenseekreis

BUND Vorschläge für Trassenausbau der B31

Kriterien, die eine hohe rechtliche Relevanz haben - Rangfolge nach Priorität:

1.    Schutzgut Mensch: Berücksichtigung der Grenzwerte (Lärm und Luftschadstoffe, Naherholung und Landschaftserleben)

2.    Schutzgut Natura 2000: Europarechtliche Vorschriften zum Habitat- und Artenschutz

3.    Schutzgut Wasser: Berücksichtigung der (Trink-)Wasserschutzgebiete

4.    Schutzgut Flora und Fauna: Einhaltung der naturschutzrechtlichen Vorschriften

5.    Schutzgut Boden: Vorgaben des Bodenschutzgesetzes

6.    Schutzgut Klima: Keine rechtlichen Vorgaben, aber Bezug zur Luftreinhaltung

7.    Schutzgut Landschaft

8.    Schutzgut Kulturgüter

Unsere Kriterien für eine verbesserte Trasse:

1.    Vorhandene Straßen werden genutzt bzw. ausgebaut (Minimierung des Flächenverbrauchs).

2.    Entlastungen durch verbesserten ÖPNV (Schiene und Straße), sowie durch LKW-Maut: Muß in der Berechnung der Verkehrszahlen berücksichtigt werden. (Erläuterung im Anhang 1)

3.    Derzeitiger Verkehrslärm wird gegenüber den Wohngebieten reduziert/unterbunden.

4.    Keine zusätzlichen Orte werden durch neue Straßen belastet.

5.    Die Untertunnelung bzw. Überdeckelung von neuralgischen Bereichen schafft neuen Lebensraum für Menschen, Tiere und Vegetation.

6.    Erholungsfunktion des Hinterlandes bleibt erhalten

7.    keine zusätzliche Biotopzerschneidung

Die Ausbauvariante erfüllt diese Kriterien am besten:

1.    Ein stark verbesserter Immissionsschutz (Lärm und Schadstoffe) entlang der B31 alt kann durch bauliche Maßnahmen gewährleistet werden (auch der Bestand z. B. in Stetten und Immenstaad). Da beim Planungsfall 7.5W2 die alte Straße bestehenbleibt, sind an diesen neuralgischen Stellen keine Verbesserungen zu erwarten. Die Schall-Grenzwerte werden nicht auf die Werte einer Neubaustrecke gesenkt.

2.    Kein FFH-Gebiet ist betroffen (z. B. Lipbachsenke bei 7.5W2)

3.    Die Ausbauvariante bedingt keine neuen Querungen im Bestand (außer ggf. Verbreiterungen, während die Trasse 7.5 W2 viele neue Querungen für Gewässer, Straßen und Wege beinhaltet).

4.    Der Eingriff in die Landschaft durch neu zu bauende Trassenabschnitte ist minimal (Minimierung des Flächenverbrauches) und es entstehen keine zwei parallel geführten Straßen.

5.    Der Eingriff in den Wein- und Obstbau wird minimiert

6.    Die Eingriffe in das Landschaftsbild werden minimiert.

7.    Die Anbindung der Seekommunen kann optimal gestaltet werden, da es kaum Querverkehre gibt.

8.    Klimatisch bedeutsame Luftströme müssen nicht gequert werden.

9.    Die Zerschneidungswirkung bei der Ausbauvariante ist erheblich geringer gegenüber Trasse 7.5W2.

10.  Der sensible Kulturlandschaftsraum zwischen Meersburg und Immenstaad wird nicht mit einer völlig neuen Trasse belastet.

11. Die Aufrechterhaltung der B31 alt zusätzlich zur B31 neu (7.5W2) verursacht zusätzliche Instandhaltungskosten für den Baulastträger (z.B. entweder für den Bund oder bei einer Rückstufung zur Landes- oder Kreisstraße das Land oder den Kreis). Der ÖPNV muß auf der alten Trasse verbleiben.

Beschreibung der Ausbauvariante:

Die Ausbauvariante geht von einer maximal dreispurigen Trasse aus, OHNE die Kriterien für eine Bundesschnellstraße mit 120 km/h, also auch keinen abschnittsweisen 4-spurigen Ausbau:

  1. Bereich Meersburg:

    • Beginn des Ausbauabschnitts nach der vierspurigen Ausbaustrecke beim Parkplatz Wölfele, da dieser Anschlußpunkt bei allen Planungen identisch ist und deshalb einen Übergang zur max. dreispurigen Ausbauvariante zuläßt.

    • Wegfall des Daisendorfer Knotens: Nur eine Zufahrt zur Stadt und zur Fähre von  der

      B 31

    • Tieferlegung und Überdeckelung der Meersburger Umgehungsstraße im Bereich Almendweg und Siechenweiher.

  2. Bereich Stetten:

  • Var. 1: Tieferlegung der Straße und Trassenverbreiterung, ggf. mit Verlegung des Wirtschaftsweges südlich der B 31 alt

  • Var. 2: Trassenverlegung nach Süden, wie im Planfall 9.3 eingezeichnet

  1. Bereich Harlachen:

  • Hausaufkauf auf der nördlichen Seite zur Verbreiterung der B31 auf max. drei Fahrspuren  oder zur Verwirklichung der Var. 3 im Bereich Hagnau.

  1. Bereich Hagnau:

  •  Var. 1: Untertunnelung der Ortslage unter der B31 alt mit ausreichender Überdeckung und optimaler Lage zum Ort. Bei den Tunnelportalen jeweils Halbknoten für den Richtungsverkehr nach und von Hagnau. Wo erforderlich, keine Böschungen, sondern platzsparende, lärmschluckende und dauerbegrünte Steilwände (‚Holländische Lösung‘).

  •  Var. 2: Umfahrung von Hagnau im Tunnel, Einschnittslage des Trogs so gestalten, daß möglichst wenig Rebflächen betroffen sind. Bei den Tunnelportalen jeweils Halbknoten für den Richtungsverkehr nach und von Hagnau. (‚Holländische Lösung‘).

  •  Var. 3: Beginn des Hagnauer Tunnels ab dem Bereich Harlachen mit Brückenbauwerk über den Dysenbach und anschließender Tunnelführung bis obere Halden, Zufahrt nach Hagnau hauptsächlich über einen Knoten bei der Querung der K 7746 (nähe Gewerbegebiet). Weiterführung offen oder  teilweise gedeckelt zur B 31. Bei dieser Variante würde einer der beiden Halbknoten am Ortseingang von Hagnau  entfallen. Die alte B 31 könnte auf eine zweispurige Zufahrt für Landwirtschaft, ÖPNV und Anliegerverkehr zurückgebaut werden. Hagnau hätte die Möglichkeit, die jetzige Ortsdurchfahrt als verkehrsberuhigte Zone zu entwickeln.

  1. Bereich  Immenstaad:

  • Tieferlegung mit/ohne Überdeckelung der B 31 in den Bereichen: Kirchberg, Hersberg bis einschließlich Dornier-Kreuzung (Dornier-Unterführung, ein „Provisorium“ aus den 80er Jahren). Überdeckelung im Bereich Spiegelberg leicht zu realisieren.  Zufahrt zur Tankstelle mit Ortsausgang West kombinieren. Die Tieferlegung im Bereich Hersberg bis zur Tankstelle ist bereits in den Anfang 80er Jahren vom Straßenbauamt mit einem 3m langen Holzmodell der Öffentlichkeit vorgestellt worden. (‚Holländische Lösung‘).

    Alle Tieferlegungen mit lärmschluckenden und dauerbegrünten Steilwänden bei Zu- und Abfahrten machen zusätzliche hohe Lärmschutzwände überflüssig und stellen somit keine störenden Kaltluftbarrieren dar. 

Anhang 1.

Wichtig ist, daß noch vor der Entscheidung, ob die B31 zwischen Immenstaad und Meersburg zwei-/dreispurig aus- oder neu gebaut wird, folgende  Zusicherung steht: Mit der Elektrifizierung und partiellen Doppelspurerweiterung der Gürtelbahn ist ein leistungsfähiger S-Bahnbetrieb gewährleistet. Zusätzlich wird der Bus- und Schnellbusverkehr zwischen Friedrichshafen und Konstanz sowie Überlingen zum obigen Zeitpunkt ausgeweitet. Das heißt, daß für den Planungshorizont 2035 derjenige Anteil des prognostizierten Pkw Verkehrs auf alternative Mobilitätssysteme derart umgelegt werden kann, daß die Durchschnittliche Tägliche Verkehrsmenge (DTV) keine 4-Spurigkeit mehr erfordert. Dabei sollte die von Modus Consult  hinzugezogene Verflechtungsprognose 2030 des Bundesverkehrswegeplans 2015 für den Bodenseekreis relativiert bzw. nur bedingt als Prognosebasis  herangezogen werden.  

Weiterhin ist davon auszugehen, daß durch die demnächst erhobene LKW Maut auf Bundesstraßen ein großer Anteil des LKW Transitverkehrs verstärkt besonders auf die Schiene und zum geringeren Teil auf die Autobahn verlagert  wird.   

Immenstaad, 30. Juni 2017

 

BUND-Bestellkorb