Der BUND ist überrascht und enttäuscht, dass von den fast 3.000 Einwendungen nur redaktionelle Änderungen in das neue Planwerk übernommen wurden. An den Flächenausweisungen für Wohnen, Gewerbe, Straßen und Rohstoff-Abbau wurde wie bislang geplant festgehalten, so der BUND. Dabei werden sogar Flächen überplant, die Schutzstatus genießen – zum Beispiel Fauna-Flora-Habitat-Schutzgebiete im Donautal und im Altdorfer Wald und geschützte Streuobstwiesen. Die Auswirkungen des Regionalplanes auf den Klimaschutz werden nicht einmal aufgezeigt, obwohl sie erheblich sind und die Ziele der EU und unserer Landes- und Bundesgesetze zum Klimaschutz deutlich verfehlen. Nicht berücksichtigt wird bei diesem Plan, dass wir im Bestand große Potentiale für neuen Wohnraum und mehr Klimaschutz haben. Entwicklung geht auch mit weniger Neubau! [eine Gegenüberstellung der Zahlen: Link zur PDF]
Für den BUND ist dieser Regionalplan damit nicht nachhaltig. „Er ignoriert ökologische Leitplanken und er ist unfair gegenüber Landwirtschaftsbetrieben, deren Flächen und Wirtschaftsgrundlage übermäßig beansprucht werden“, kritisiert BUND-Regionalvorstand Annamaria Waibel. „Wir brauchen eine regionale Planung, die uns bis 2030 schrittweise hinführt zur Netto-Null beim Flächenverbrauch und zur Klimaneutralität. Das geht nur mit einer Halbierung der Verbräuche“, ergänzt BUND-Regionalgeschäftsführer Ulfried Miller.
Zum Glück ist dieser Regionalplan nur ein Papier. Es liegt nun an den Kommunen, Verantwortung zu übernehmen und die kritischen Flächen nicht zu bebauen bzw. nicht für den Rohstoffabbau freizugeben. Der BUND erwartet auch einen verantwortungsvollen Umgang mit den Weißflächen in den regionalen Grünzügen. Falls eine weitere Bebauung von geschützten Streuobstwiesen geplant wird, wird dies der BUND prüfen lassen. „Wir erwarten von staatlichen Organen, dass sie wenigstens die Gesetze von Bund und Land einhalten“, so Bruno Sing, Mitglied im BUND-Regionalvorstand.
„Wir haben ein Netzwerk aus 40 Vereinen, Verbänden und Initiativen geknüpft, das sich weiterhin für die Umsetzung von Nachhaltigkeits- und Klimaschutzzielen in den Landkreisen und Kommunen einsetzen wird“, sagt Barbara Herzig, Sprecherin dieses rührigen Aktionsbündnisses.
► Link zur PDF "Weiter so wie bisher" - ein Faktencheck des Regionalplanes Bodensee-Oberschwaben zum Flächenverbrauch, zum Rohstoffverbrauch und zum Klimaschutz.
► Link zur PDF "Der Regionalplan als Dinosaurier" - Demotext vom 3. Juli 2021, Manfred Walser (BUND-Vorstand und S4F) -> mit interessanten Best-Practice-Beispielen aus Vorarlberg!
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