Bodensee-Oberschwaben. Bei den derzeit milden Temperaturen werden die ersten Amphibien in Oberschwaben aktiv und kommen aus ihren Winterquartieren. Denn sobald das Wetter passt, starten Frösche, Kröten und Molche auf ihre teils kilometerlange Wanderung zu den Laichgewässern. „Viele Wanderstrecken sind von Straßen zerschnitten. Jedes Jahr fallen tausende Tiere in der Region dem Straßenverkehr zum Opfer“, erklärt Sonja Mast, die sich seit letztem Jahr auf einer gut besuchten Wanderstrecke zwischen Leupolz und Wangen für den Schutz der dortigen Population vor dem Straßenverkehr einsetzt. Amphibien verharren oft bewegungslos im Licht von Scheinwerfern und werden überfahren.
Bitte an Auto-Fahrer*innen: Nehmen Sie Rücksicht auf Mensch und Tier!
Damit die Tiere sicher von ihren Winterlebensräumen zu den Laichgewässern gelangen, sind jetzt wieder viele ehrenamtliche Helfer unermüdlich im Einsatz. Sie errichten Schutzzäune, sammeln die Tiere dann morgens und abends in Eimern, tragen sie über die Straße und setzen sie hinter dem Schutzzaun wieder aus. So können sie ihren Weg zum Laichgewässer sicher fortsetzen. An vielen Straßen in der Region gibt es allerdings weder Zäune noch Tunnel. Manche Streckenabschnitte sind deshalb nachts gesperrt oder die Tiere werden in Regennächten teilweise von Hand von der Fahrbahn abgesammelt.
“Autofahrer*innen sollten ab jetzt insbesondere auf Straßen mit Amphibienwarnschildern besonders vorsichtig fahren. Vor allem in feuchten Nächten mit Temperaturen über 5°C sind die Amphibien besonders aktiv. Dann kann ein kleiner Umweg mit dem Auto wandernden Tieren und ehrenamtlichen Naturschützer*innen das Leben retten”, erklärt Margit Ackermann vom Naturschutzzentrum in Wilhelmsdorf.
Je nachdem, wie die Temperaturen sich entwickeln, kann sich die Amphibienwanderung mehrere Wochen dauern. Die Hauptwanderzeit ist ab Wanderungsbeginn für circa sechs Wochen.
Helfen Sie mit!
Wer die Amphibienwanderung unterstützen möchte, kann sich an den BUND, den NABU oder die Riedstiftung in Wilhelmsdorf wenden. „Wir freuen uns über jede helfende Hand, so Maike Hauser, Regionalgeschäftsführerin beim BUND
Wo finden Schutzmaßnahmen im Raum Ravensburg statt?
Zäune:
- Ravensburg - Aulwangen
- Horgenzell - Ibach
- Wilhelmsdorf - Pfrungen nach Riedhausen
- Horgenzell - Ringgenhausen
- Guggenhausen am Sägweiher
- Riedhausen – Fischteiche
- Wolpertswende
- Wangen-Leupolz
- Wangen-Praßberg
- Wangen-Birkenallee
- Amtzell-Singenberg
Nächtliche Sperrungen
- Ravensburg - Greckenhofweiher
- Horgenzell - Winterbacher Weiher
- Schlier – Spinnenhirn/Schattbuch
Absammeln/ Zählungen
- Ravensburg - Wolfsberg
- Berg - Horrach
- Weingarten - Kreuzbergweiher
- Weingarten – Schwanenweiher
- Wangen-Haslach - Hagmühle und Richtung Schomburg
Kontakt für Rückfragen:
Maike Hauser
Regionalgeschäftsführerin BUND Bodensee-Oberschwaben
Tel.: 01520 9369861