BUND Regionalverband Bodensee-Oberschwaben

So wird Ihr Garten zum Artenretter

Artenvielfalt daheim

Gras einfach wachsen lassen und wilde Inseln im Garten  dulden
 
BUND: Rasenmäher stehen zu lassen und wilde Ecken zulassen spart Zeit und ist gut für viele Kleinlebewesen

Wenn im Frühling die Natur aufwacht und die Gräser sprießen, möchte manch Gartenbesitzer direkt den Rasenmäher anwerfen. Doch wer häufig mäht, verhindert, dass sich Insekten und andere Kleinlebewesen im eigenen Garten wohlfühlen. Der BUND rät, Gras einfach mal stehen zu lassen.
 
Wenn der eigene Garten eher einem Golfrasen ähnelt, ist das so nützlich für die Artenvielfalt wie ein gepflasterter Parkplatz. Hier findet weder das Grüne Heupferd noch ein Zitronenfalter einen geeigneten Lebensraum. Naturschutz sollte direkt vor der eigenen Türe beginnen. Es ist ungemein wichtig, dass private Gartenbesitzer etwas für den Erhalt der heimischen Artenvielfalt. ut zur Unordnung ist vielmehr ein gesunder und wertvoller Lebensraum für unsere Tier- und Pflanzenwelt.“

Warum Gras stehen lassen?
 Altgrasstreifen sind über das ganze Jahr ein wichtiger Lebensraum. „Nicht nur Heuschrecken fühlen sich im hohen Gras wohl, auch viele weitere Tiere benötigen hohe Wiesen, um sich zurückzuziehen oder auch um sich fortzupflanzen. Untersuchungen zeigen: Hier sind ein Vielfaches der heimischen Tiere anzutreffen. In abgemähten Grünflächen sieht es dagegen düster aus. In Altgrasstreifen blühen auch Pflanzen auf, die durch häufiges Mähen keine Chance hätten.  Blühende Pflanzen sind über die ganze Saison bis zum Herbst eine wichtige Nahrungsquelle für Wildbienen, Schmetterlinge oder auch Schwebfliegen. Nektar- und pollenhaltige Wildkräuter wie Klee, Margeriten, Wiesensalbei, Kriechender Günsel oder Ehrenpreis vertragen keinen häufigen Schnitt.

Anpassung an trockene Monate
 Aber auch wer kaum Blumen in der Wiese hat, sollte Kräuter und Gras bis zu ihrer ganzen Größe wachsen lassen. Im Winter bietet das trockene Gras Schutz zur Überwinterung für verschiedene Krabbeltiere und Kleinsäuger. Und auch im Hochsommer ist das Gießen des Rasens  dann überflüssig. Durch die hohe Schicht Gras verdunstet weniger Wasser aus dem Boden und Feuchtigkeit kann sich besser halten. Dadurch wird verhindert, dass die Wiese an heißen Tagen verbrennt.

Pflegetipps
 Gartenbesitzer sollten Teile ihrer Wiese ganzjährig wachsen lassen. Bleiben diese wilden Ecken stehen, können sich Tiere von den gemähten Bereichen ins hohe Gras zum Schutz zurückziehen. Im neuen Frühjahr sollte dann aber altes Gras aus diesen Teilen abgenommen werden, damit sich kein dichter Filz bildet. Sonst ist es für das junge Grün schwer auszutreiben. Das alte vertrocknete Gras im Frühjahr einfach ausreißen oder mit einer Sense abmähen. Den Rest des Gartens möglichst nur zweimal im Jahr mähen: Ende Mai und im Herbst. Dann hatten alle Blumen Zeit, Blüten und Samen zu bilden. Damit erhöhen Gartenbesitzer das Nahrungsangebot für Insekten und solche wilden Inseln sind auch schön anzusehen.
 

Viel Freude beim Gärtnern wünscht Ihr BUND-Ortsverband Bodman-Ludwigshafen-Stockach

Wildblumenwiese, Wildblumenbeet oder Blumenrasen?

Bild: Sybille Möbius

Eine artenreiche und bunt blühende Wildblumenwiese ist das Kernstück eines natürlichen Gartens. Denn in der Vielzahl der Pflanzen findet auch eine Vielzahl von Insekten Nahrung. Wildblumen und -kräuter benötigen einen mageren, also nährstoffarmen Boden. Leider bieten die meisten Böden unserer Gärten diese Eigenschaft nicht und müssen vorbereitet werden.

Zunächst steht die Entscheidung zwischen Wiese, Beet oder Rasen an. Eine Wildblumenwiese benötigt im Gegensatz zum Rasen nur 1 bis 2 Schnitte pro Jahr sowie das Entfernen des Mähguts (Heu). Dadurch sind sie aber nicht trittfest, denn die Pflanzen werden spät gemäht und deshalb recht hoch. Wer Platz zum Spielen oder Sitzen benötigt, sollte nur ein Wildblumenbeet anlegen, z.B. einen Streifen entlang der Büsche. Für den Bereich, der betreten werden soll, empfiehlt sich ein Blumenrasen mit niedrig wachsenden Blütenpflanzen. Ähnlich wie ein herkömmlicher Rasen kann er mehrmals im Sommer gemäht werden.

Grundsätzlich gilt: bitte nur heimisches Saatgut verwenden! Ihr Naturgarten-Lieferant bietet die richtige Mischung für jede Zielgruppe und Lage.

 

Hinweise zu Vorbereitung und Pflege des Bodens:

Vorbereitung

Zum Abmagern des Bodens wird die obere Schicht mit der Grasnarbe etwa 8 -10 cm tief abgetragen. Dann wird der Boden umgegraben und dabei möglichst viele Wurzeln entfernt. Eine Lage (ca. 8 cm) Sand oder feinen Kalksplit auftragen und mit dem vorhandenen Unterboden mischen. Bester Zeitpunkt dafür ist im April, dann kann man im Mai säen. Die Hersteller heimischen Saatguts bieten vielfältige Mischungen an:

  • nach „Zielgruppe“ – also für Bienen, Wildbienen, Schmetterlinge u.a.,
  • nach Bodenbeschaffenheit (mager, fett, lehmig),
  • nach Sonnen- oder Schattenlage.

Zunächst wird viel „Unkraut“ aufwachsen, das im ersten Jahr immer dann gemäht wird, wenn es etwa „Bierflaschen-Höhe“ erreicht hat. Das Mähgut immer entfernen. Im Jahr der Aussaat sieht die Fläche meist enttäuschend aus. Das ist normal, weil die mehrjährigen Wiesenblumen im 1.Jahr zunächst ihre Blattrosetten bilden und erst ab dem 2. Jahr blühen. Deshalb mischen die Saatgut-Hersteller noch einjährige Blühpflanzen bei.

Die verschiedenen Blumen- und Grassorten einer Samenmischung werden nicht alle angehen. Das liegt am Boden, am Standort und am Mikroklima. Auch mit den Jahren verändert sich noch die Zusammensetzung der Wiese, bis sich nach 3 - 5 Jahren das Artengefüge in der Blumenwiese stabilisiert hat.

Pflege

Eine Wildblumenwiese benötigt im Gegensatz zum Rasen weniger Pflege; nur 1 bis 2 Schnitte pro Jahr sowie das Entfernen des Mähguts (Heu). Dadurch ergibt sich aber der Nachteil, dass sie nicht trittfest ist, denn die Pflanzen werden spät gemäht und deshalb recht hoch. Wer Platz zum Spielen oder Sitzen benötigt, sollte nur ein Wildblumenbeet – vielleicht einen 2 Meter breiten Streifen entlang der Büsche – anlegen. Für den Bereich, der Betreten werden soll, empfiehlt sich ein Blumenrasen mit niedrig wachsenden Blütenpflanzen. Ähnlich wie ein herkömmlicher Rasen kann er mehrmals im Sommer gemäht werden kann. Auch hierfür werden spezielle Samenmischungen angeboten.

Wie geht man mit sogenannten „Schädlingen“ um?

[28.05.2020]

Man sollte im naturnahen Garten etwas toleranter mit unerwünschten Tieren sein. Ein Busch oder Baum geht nicht sofort zugrunde, wenn sich dort eine Gruppe von Blattläusen tummelt oder eine Blattschneiderbiene sich Ecken von Blättern für ihren Nestbau herausschneidet. Aber in einem Gemüsebeet möchte man trotzdem keine Nacktschnecken dulden. Nicht immer sind die Nützlinge vor Ort, die diese Schädlinge im Zaum halten. Die erste Möglichkeit ist durch Mischpflanzungen die Schädlinge zu vergrämen. Hierzu einige Beispiele:

  • Mit Pfefferminze kann man den Kohlweißling auf Abstand halten
  • Kerbel zwischen Salat gepflanzt vertreibt Blattläuse, Ameisen und Schnecken.
  • Lauch oder Zwiebeln schützen Möhren vor Befall der Möhrenfliege. Umgekehrt meiden Lauchmotten und Zwiebelfliegen die Möhren.
  • Kapuzinerkresse zieht Blattläuse und Ameisen an und vom Gemüse ab.
  • Basilikum zwischen Tomaten, Gurken und Kohl gepflanzt, beugt Mehltau vor und schützt vor der Weißen Fliege.
  • Rettich zwischen Porree hilft gegen die Lauchmotte.
  • Knoblauch zwischen Erdbeeren verhindert die Grauschimmelfäule bei den Erdbeeren.
  • Ringelblumen bei Kartoffeln und Kohl helfen gegen Nematoden (Fadenwürmer), Viren und Weiße Fliege.

Sollten Schädigungen der Pflanzen einmal überhand nehmen, müssen Sie nicht zu Pestiziden oder andern Giften greifen. Mit Kräuterauszügen, die man in Form von Aufgüssen oder Jauchen selbst herstellen kann, kann man die natürlichen Abwehrkräfte der Pflanzen stärken oder Schädlinge vertreiben. Das Prinzip der Herstellung ist recht einfach. Frische oder getrocknete Pflanzen werden mit kaltem oder heißem Wasser übergossen und ziehen ein oder mehrere Tage. Jauchen stehen länger bis zum Gären, Brühen werden gekocht und Tees ziehen im heißen Wasser. Danach werden sie verdünnt eingesetzt. Hier einige Beispiele für Anwendungsgebiete:

  • Brennnessel-Jauche: Insektenabwehr und Kräftigung von Pflanzen
  • Beißende Brennnessel-Brühe: bei Läusebefall
  • Ackerschachtelhalm-Brühe: Stärkung der Pflanzen bei Pilzkrankheiten wie Schorf, Rost, falschem und echtem Mehltau, auch bei Kräuselkrankheiten, roter Spinne, Milben etc.
  • Rainfarn-Brühe oder -Tee: Ungeziefer aller Art wie z. B. Erdbeerblütenstecher, Himbeerkäfer, Brombeermilbe, Blattwespen, sowie auch bei Rost und Mehltau
  • Farnkraut-Brühe: Bei Befall mit Schild-, Schmier- und Blutläusen
  • Wermut-Brühe oder -Tee: Blattläuse, Säulchen-rost, Brombeermilbe.

Wichtig ist, dass Kräuterauszüge – im Gegensatz zu Giften – die Nützlinge nicht schädigen. Sie wirken abschreckend auf Schädlinge und stärken die natürlichen Abwehrkräfte der Pflanzen. Allerdings gibt es gegen Nacktschnecken keine pflanzliche Abschreckung. Hier sind wir auf die Hilfe von Igel, Kröten, Spitzmaus, Blindschleiche, Eidechse, Drosseln, Stare, Elstern, Laufkäfern u. a. angewiesen.

Denken Sie bitte daran: Ein naturnaher Garten hat das Ziel, einen Lebensraum für einheimischen Lebewesen und Pflanzen zu schaffen.

 

Weitere Empfehlungen gibt es in Biogarten-Ratgebern oder hier:

Wenig Platz – na und! Warum mit Kletterpflanzen nicht in die Höhe gehen?

[20.05.2020]

Mauern, Garagen, Pergolen und das Haus bieten Möglichkeiten dafür. Begrünte Dächer und Fassaden helfen das Arbeits- und Wohnumfeld naturfreundlicher und menschlicher zu gestalten. Wo Pflanzen wachsen und Blumen blühen, es duftet, Insekten, Vögel und andere Tiere sich wohlfühlen, Jahreszeiten sichtbar werden - da fühlen wir Menschen uns wohl.

Kletterpflanzen schützen das Haus vor Sommerhitze und Winterkälte, regulieren Luftströmungen und Feuchtigkeit, schlucken Staub und Lärm und binden Schadstoffe. Ob Pflanzen mit Haftwurzeln auf geeignetem glatten Untergrund wie Efeu, Kletterhortensie, wilder Wein ..., oder mit Rankhilfen, wie Gitter oder Spanndrähte für z.B. Clematis, Geißblatt, Glyzine, Kletterrosen: sie sind ein Hingucker und dabei relativ preisgünstig und meist haltbarer als ein Anstrich.

Nützlinge fördern statt Schädlinge bekämpfen

[15.05.2020]

Foto: Irina Drewniok

In der Natur herrscht ein Gleichgewicht zwischen sogenannten Schädlingen und deren Feinden – aus unserer Sicht den Nützlingen. Werden die Schädlinge mehr, so steigt auch die Zahl der Nützlinge und umgekehrt. Wenn der Mensch Landschaften ausräumt, wird das Verhältnis gestört. Manche greifen dann etwa zu Pestiziden. Das kriegen wir in unserem naturnahen Garten besser hin, indem wir u.a. diese Nützlinge fördern:

Vögel vertilgen eine Menge Insekten oder geben sie ihrer Brut. Marienkäfer, Ohrenkriecher, Schwebe- oder Florfliegen sind die wichtigsten Blattlaus-Feinde. Igel fressen viele Arten von Kleintieren, Nacktschnecken und räumen auch Nester von Wühlmäusen aus. Maulwürfe sind Großvernichter von Engerlingen, Maulwurfsgrillen, Drahtwürmern, Apfelstechern u.a. Die Spitzmaus ist ein hilfreicher Insektenfresser. Schlupfwespen sind der große Feind pflanzenfressender Insekten. Frösche und Kröten fressen Nacktschnecken. Raubmilben sind Gegner der Spinnmilben.

Ein Gärtner sollte also jeden Maulwurf und Igel begrüßen. Einige der Nützlinge kommen gerne, wenn man ihnen eine „Wilde Ecke“ oder Nisthilfe bietet. Interessante Links:

Lebensraum Baum

[08.05.2020]

Laubbäume haben im Vergleich zu Nadelbäumen im Naturgarten ein größeres ökologisches Potential. Die Blätter versorgen uns mit Sauerstoff und filtern Staub aus der Luft und die Blüten ernähren viele Tiere. In den Baumkronen brüten Singvögel und von den Blättern ernähren sich Wanzen, Blattwespen und Läuse. Vom Nektar leben Bienen, Hummeln und Schmetterlinge.

Kirschen, Birnen, Äpfel und andere Früchte ernähren viele Vogelarten. Fallobst bereichert den Speiseplan von Igel, Dachs und Reh. In Baumhöhlen nisten Spechte, Gartenrotschwanz und Steinkauz; Nachmieter der Vögel sind Siebenschläfer oder Feldmäuse. Der Stamm mit Flechten und Moos bewachsen, beherbergt Käfer, Ameisen, Asseln und Holzwespen. Im Wurzelbereich leben etliche Tiere wie Gartenspitzmaus, Igel, Eidechsen und natürlich Regenwürmer und Nacktschnecken.

Welcher Baum eignet sich für einen artenfördernden Garten? Für einen mittelgroßen Obstbaum wird 10x10 Meter freie Fläche benötigt. Bei einer Eiche oder einer Hochstamm-Birne wird es deutlich mehr sein. Neigt der Baumstamm zu Riss- und Höhlenbildung, dann haben auch noch Käfer und Wildbienen Wohnraum. Deshalb spricht vieles für einen mittelstämmigen Apfelbaum im Hausgarten. Die Auswahl an Sorten ist hier besonders groß.

Hier finden Sie Berater*innen für Ihren heimischen Baum: Kontakt

 

So wird Ihr Garten oder Balkon zur Schmetterlings-Oase

[30.04.2020]

Nur ein Drittel der Tag- und die Hälfte der Nachtfalterarten in Deutschland sind noch ungefährdet. Sie können aber ganz leicht helfen!

Der einfachste Einstieg in einen schmetterlingsfreundlichen Garten ist sich ein paar Ecken vorzunehmen: eine wilde Brennnessel-Ecke für die Raupen und ein Wildblumenbeet für die Falter. Denn in 85 % seiner Zeit ist ein Schmetterling eine Raupe und mag Blätter, Blüten, Zweige, Holz oder Wurzeln. Erst als Schmetterling braucht er vorwiegend Nektar. Am besten ist ein vielfältiger, bunter Garten, der die verschiednen Lebensstadien unterstützt. Fragen Sie in Ihrem Fachhandel nach heimischen Pflanzen für diese Tiere, da sie sich daran angepasst haben.

Dauerhaft "einziehen" werden Schmetterlinge auf Ihrem Balkon vermutlich nicht. Aber als Raststation sind blütenreiche Kletterpflanzen gut. Im Blumentopf mögen Schmetterlinge alles, was duftet. Sie können auch Ihre Küchenkräuter ausblühen lassen. Deren Blüten sind ein guter Futterspender. Beachten Sie dass Geranien, Petunien und andere Exoten gezüchtet sind und keinen Nektar bieten.

Fraß- und Nektarpflanzen finden Sie in der Tabelle.

Weiterführende Links:

 

Von Bienen und Wildbienen

[24.04.2020]

Ist von Bienen die Rede, denken die meisten an die Honigbiene. Dabei ist sie nur eine von ca. 20.000 Bienenarten. Als Blütenbestäuber haben auch insbesondere die Wildbienen einen unschätzbaren Wert für Mensch und Natur; es handelt sich um eine Summe von 14 Milliarden Euro jährlich nur für Europa! 40 von den 520 heimischen Wildbienenarten sind bereits verschwunden.

Wie kann man als Gartenbesitzer helfen? Bienenschutz bedeutet in erster Linie Schutz der Lebensräume. Um ihnen ein neues Zuhause anzubieten, müssen wir folgende Nisthilfen bereitstellen: Bündel von hohlen oder markhaltigen Pflanzenstängeln (z.B. Bärenklau, Schilf, Holunder, Himbeere...), Hartholz, in das mit einer Bohrmaschine Löcher gebohrt werden und Kisten mit Lehm oder Ton, in die ebenfalls Löcher gebohrt werden.

Wildbienen fliegen nicht sehr weit, deshalb sollten Sie auch für ein ausreichendes Nahrungsangebot sorgen: Stauden, Wiesenblumen, aber auch Küchenkräuter wie Salbei, Thymian oder Bohnenkraut werden von den Bienen gerne aufgesucht. Oder lassen Sie doch Lauch, Rosenkohl, Möhren oder anderes Gemüse einmal ausblühen! Selbst durch Nichts-Tun können Sie helfen: Lassen Sie die verblühten Stauden im Herbst stehen, da finden die Bienen im Winter Unterschlupf.

Weitere Tipps für Balkon, Terrasse und Garten: So wird Ihr Garten oder Balkon zum Bienenparadies

 

Heimische Tiere brauchen heimische Pflanzen

[16.04.2020]

Stellen Sie sich vor man würde dem Schwaben die Spätzle wegnehmen. Undenkbar!
Aber Spaß beiseite: In den Jahrtausenden der gemeinsamen Evolution haben sich auch Tiere an heimische Nahrung gewöhnt. Nur bei diesen können sie Fressen oder Wohnraum finden. Mit den folgenden Faustregeln geben wir ihnen viel zurück.

Verschiedene Tiere mögen verschiedene Pflanzen in verschiedenen Lebensphasen zu verschiedenen Jahreszeiten und verschiedenem Zweck, deshalb:

  • Heimische Pflanzen
  • Viele verschiedene Sorten
  • Blühend, fruchttragend, dornig
  • Blüh- und Fruchtzeiten übers Jahr verteilt
  • Pflanzen, die viele oder bedrohte Tierarten anziehen
  • Nahrung auch für die Brut, z.B. Brennnessel für Raupen
  • Je nährstoffärmer der Boden, desto blütenreicher die Wiese
  • Weniger gefüllte Blüten
  • Wildkräuter und Gemüse ausblühen lassen, z.B. Löwenzahn
  • Verblühten Stauden erst im Frühjahr zurückschneiden
  • Nisthilfen, z.B. Insektenhotel, Totholz, Laub- und Reisighaufen
  • Wassertrog oder Teich
  • Exotische Pflanzen bieten keine Nahrung, z.B. Kirschlorbeer, Thuja oder Forsythie
  • Bitte keine Steingärten

Frühjahrsputz auf Balkon und im Garten

[9. April 2020]

Jedes Wohngebiet raubt der Natur Fläche, aber in Ihrem Garten und auf dem Balkon können Sie der Natur wieder sehr viel zurückgeben.

Wir brauchen Artenvielfalt, weil:

  •    Pflanzen und Tiere sich über Jahrhunderte entwickelt haben.
  •    Insekten und Vögel oft nur an bestimmte Lebensräume angepasst sind.
  •    Wir mit der Natur verbunden und von ihr abhängig sind.

Sie glauben Ihre Gartengestaltung bringt nicht viel? Doch!
Unsere Gärten in Deutschland ergeben zusammen eine Fläche von 2.800.000.000 m².

Die BUND-Ortsgruppe Ludwigshafen lädt Sie ein, Ihren Garten und Balkon Stück für Stück naturnah zu gestalten.
Erfahren Sie mehr dazu in den kommenden Blättle-Ausgaben und hier im Web.

Tolle Ostertipps für Heimwerker*innen in der Corona-Krise gibt es schon jetzt unter diesem Link: #WirBleibenZuhause-Tipps

 

 

Was macht einen naturnahen Garten aus?

[2020]

Ein Naschgarten mit Beerensträuchern und essbaren Wildkräutern erfreut nicht nur Menschen, sondern auch Tiere und Insekten. Exotische Pflanzen wie Thuja oder Bambus bieten unseren Tieren keine Nahrung. Einheimische Vögel ernähren sich z.b. von Holunder, Kornelkirsche oder Pfaffenhütchen.

Verwandeln Sie einen Teil Ihres Rasens in eine farbenfrohe Blütenwiese. Heimische Wildblumen und -stauden sind die wichtigste Nahrungsquelle für Bienen, Wildbienen und Schmetterlinge.

Wilde Ecken im Garten mit einem Totholzstapel, einem Laub- und Reisighaufen sind Verstecke für Igel &Co. Brennesseln sind Futter für Schmetterlingsraupen. Insektenhotels und Kletterpflanzen bieten Unterschlupf, Trockenmauern bieten Lebensraum, ein Gartenteich hilft Libellen, Vögeln und Amphibien.

Falls Sie einen Nutzgarten planen, hilft Kompost bei der Bodenverbesserung.  Besonders glücklich macht Obst aus dem eigenen Garten! Lassen Sie sich in einer Baumschule beraten und pflanzen Sie Ihre eigenen Obstbäume.

Und im Herbst zügeln Sie Ihren Ordnungsdrang, lassen das Laub auch einmal liegen und schneiden die verblühten Wildstauden nicht ab. Und freuen sich, wenn der Raureif die  Samenstände verzaubert. 

 

Quelle: BUND Arbeitskreis “Artenvielfalt jetzt!“

An wen Sie sich wenden können

Hier finden Sie Landschaftsarchitekt*innen, Berater*innen und Lieferant*innen für naturnahe Gärten:

Kontakt

BUND-Bestellkorb