Regionalverband Bodensee-Oberschwaben
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Im Bereich Walnuss und Streuobst beschäftigt sich der BUND Bodensee-Oberschwaben mit vielfältigen Themen rund um unsere Kulturlandschaft: Walnüsse & ihre Bedeutung für die Bioökonomie, sowie Informationen, Projekte und Maßnahmen zur Erhaltung, Förderung und Nutzung von Streuobstbeständen. 

 

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Wieso Walnuss?

Resilienz

Walnussbäume ertragen Sommertrockenheit und sind resistent gegen gelegentliche Überflutungen. Das macht sie möglicherweise zu einem Gewinner des Klimawandels. Sie benötigen keinen Baumschnitt und keinen Wühlmausschutz und sind damit eine pflegeleichte Alternative zu Apfel- und Birnen-Hochstämmen.

Artenvielfalt

Walnussbäume dienen als Refugium für Pflanzen und Pilze, wie beispielsweise den Gelbstern und der Ochsenzunge und seltenen Tieren, wie der Stöpselkopf-Ameise und dem Juchtenkäfer. Stamm und Rinde sind strukturreich – Moose, Farne und Efeubewuchs sorgen für Kleinhabitate. Außerdem dienen Walnussbäume vielen Vögeln, Eichhörnchen und dem Siebenschläfer als Lebensraum und Nahrungsquelle – vor allem im Winter.

Produktvielfalt

Es gibt kaum einen Baum, der so vielfältig nutzbar ist wie der Walnussbaum. Über 80 Produkte sind bekannt. Für die wirtschaftliche Nutzung von Walnussbäumen ist ein guter, hochpreisiger Markt vorhanden. Veredelt werden Walnüsse zum Beispiel zu Walnussöl, -likör, Gin, Mus oder Honig. Das Holz der Walnuss kann hervorragend zur Möbelherstellung genutzt werden. Die Schalen der Walnüsse können z.B. als Baumaterial (Dämmung) oder Anzünder verwendet werden.

BUND-Walnuss-Ansprechpartner

Ulfried Miller

BUND-Regionalgeschäftsführer i.R.
Leonhardstraße 1 88212 Ravensburg E-Mail schreiben Tel.: 0751/21451

Aktuelles zu Walnuss & Streuobst

SUCHE Streuobstwiese zum Pachten

Foto: BUND  (BUND Ravensburg-Weingarten)

Wer hat eine Streuobstwiese rund um Ravensburg, gerne in Taldorf, zu verpachten?

Der BUND hat eine Anfrage erhalten und gibt bei Angeboten gerne nähere Auskünfte zur möglichen Pächterin.

Mail an bund.bodensee-oberschwaben(at)bund.net

 

Walnüsse in Oberschwaben

Walnussbäume prägen viele unserer Hofstellen in Oberschwaben. Sie sind Lebensraum für Vögel (z.B. Spechte) und holzbewohnende Insekten. Sie sind pflegeleicht (kein Baumschnitt und kein Wühlmausschutz erforderlich) und ertragen Sommertrockenheit relativ gut. Spätfröste mögen sie allerdings nicht.

 

In Oberschwaben gibt es schätzungsweise ca. 25.000 –bis 30.000 Walnussbäume. Die Ernte liegt bei 1.000 bis 1.500 Tonnen Walnüsse pro Jahr.
Walnussbäume werden bei uns selten in Plantagen angebaut, sondern stehen meist verstreut als Hof- und Gartenbäume, landschaftsprägende Solitärbäume und als Sämlinge an Waldrändern.

Größere, zusammenhängende Walnussbestände befinden sich rund um den Kaiserstuhl. Auch am Albtrauf finden sich noch viele Walnussbäume. In unseren Nachbarländern Frankreich und Schweiz wird die Walnuss in Plantagen angebaut.

In Süddeutschland ist die Verfügbarkeit von regionalen Walnüssen bisher gering. Walnüsse im Handel kommen hauptsächlich aus Frankreich, der Türkei, Chile oder den USA.

 

Sortenvielfalt in Oberschwaben

Die Sortenvielfalt bei Walnüssen ist noch wenig erforscht. Die letzte flächendeckende Freilandbeurteilung von Walnussbäumen in der Landschaft geht auf die 30er Jahre des vergangenen Jahrhunderts zurück. Damals wurde das „Deutsche Walnusssortiment“ zusammengetragen und an der FH Geisenheim selektiert.

Es ist daher zu vermuten, dass sich durch Wildlinge mittlerweile neue, interessante Genotypen herausgebildet haben, die gut an das hiesige Klima angepasst sind (Kältetoleranz / Blütenfrosthärte). Vergleichbare Erkenntnisse erbrachte zumindest ein großes Projekt in der Schweiz, bei dem in den letzten Jahren etwa 2.000 Bäume qualitativ und teilweise auch genetisch untersucht wurden. Auch der BUND ist nun aktiv geworden in Sachen Walnuss-Sortenkenntnisse. Erste Informationen finden Sie in unserer Sortenbroschüre „Walnussanbau in Oberschwaben“.

Über den Tellerrand gucken...

Zum Beispiel in die Schweiz..

FRUCTUS (CH)
FRUCTUS ist eine gemeinnützige Vereinigung zur Förderung alter Obstsorten in der Schweiz. Gemeinsam mit anderen Organisationen hat Fructus Walnussarten ausfindig gemacht und diese beschreiben. Davon wurden 120 Nussbaumarten in der Nordschweiz, im Kanton Thurgau, als erhaltenswert eingestuft. Mehr Informationen: www.fructus.ch 
Walnuss-Baumschule Gubler, Hörhausen (CH)
Die Walnuss-Baumschule Gubler AG bietet Beratung und Verkauf von Walnussbäumen und Nüssen mit höchster Qualität. Über 300 Sorten mit Herkünften aus der ganzen Welt. Mehr Informationen: www.nussbaeume.ch  

Walnussdorf Frümsen, CH
Das Walnussdorf hat sich dem Erhalt und der Vermehrung von Walnusssorten verschrieben und ein einzigartiges Erlebnis für Natur- und Nussliebhaber geschaffen. In Frümsen wurde ein beeindruckendes Projekt ins Leben gerufen, das sich der Identifikation verschiedener Sorten und der Neupflanzung von Walnussbäumen widmet. Der Frümsner Baumnussweg, entworfen als Sortengarten, lädt dazu ein, dieses einzigartige Projekt und die dahinterstehende Idee kennenzulernen. Mehr Informationen: www.nussdorf.ch 

..schon probiert? -Leckeres aus Walnüssen

Die Walnuss besticht durch ihre Vielseitigkeit. Unzählige Produkte lassen sich aus dieser tollen Frucht herstellen. Lassen Sie sich inspirieren von unseren leckeren Walnussrezepten. Von süß bis salzig, schnell zu bereit bis raffiniert - für jeden Geschmack ist etwas dabei! Guten Appetit!

 

Walnuss-Infos

Wir versenden in regelmäßigen Abständen einen Walnuss-Newsletter. Wer in den Verteiler aufgenommen werden möchte, kann sich unter diesem Link anmelden. 

Den aktuellen Newsletter finden Sie HIER.

Eine Liste der Ölmühlen in Südwest-Deutschland  finden Sie hier.

Einen Vortrag zur Walnussvielfalt in Oberschwaben finden Sie hier.

Weitere Walnuss-Links: 

www.walnusspresse.de

www.walnussmeisterei.de

www.nussbaeume.ch

BUND-Walnuss-Projekte

Walnuss im EIP-Projekt "Zukunftsorientierter Streuobstbau" (2023-2024)

Der BUND ist von Mai 2023 bis Ende 2024 an einem kompetenzübergreifenden Projekt zum zukunftsorientierten Streuobstbau beteiligt.

Ins Projekt bringen wir unserer Erfahrungen mit regionalen Walnuss-Sorten ein und möchten regionale Nusssorten, die hinsichtlich Klimawandel und Krankheiten möglichst resilient sind und gleichzeitig für die Vermarktung und Verwertung gut geeignet sind - sie müssen also groß genug (>28mm), gut knackbar und geschmacklich überzeugend sein.

Ziel ist nach der erfolgreichen Suche geeigneter Bäume, über eine genetische Untersuchung die Sorte festzustellen oder neu zu definieren, um diese dann über eine Auftragsveredelung durch den Verkauf über regionale Baumschulen in der Region zu vermehren.

 

Projektziele EIP-Projekt

Gemeinsam mit den Akteuren im Streuobstbereich sollen die Faktoren, die die Resilienz von Streuobstwiesen gegenüber veränderten Klimabedingungen beeinflussen, erfasst und analysiert werden. Darauf aufbauend werden mögliche klima- und gebietsangepasste Maßnahmen erarbeitet. Neue Aspekte, wie klimaresiliente Apfel- und Birnensorten, die Erweiterung des Artenspektrums auf Streuobstwiesen, Inwertsetzung von Streuobstprodukten und die Entwicklungen von Strategien gegenüber neuen Schaderregern sind die Grundlagen für einen zukunftsorientierten Streuobstanbau.

Projektpartner

Das EIP-Projekt wird koordiniert von Dr. Ulrich Mayr vom Kompetenzzentrum Obstbau Bodensee, Mitglieder der Operationellen Gruppe sind neben dem KOB

Mehr Informationen..

"Das Projekt wird gefördert im Rahmen der Europäischen Innovationspartnerschaft "Landwirtschaftliche Produktivität und Nachhaltigkeit" (EIP-AGRI). Die Fördermaßnahme ist eine Maßnahme des Maßnahmen- und Entwicklungsplan Ländlicher Raum Baden-Württemberg 2014-2022 (MEPL III). Das Projekt wird durch das Land Baden-Württemberg und über den Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des Ländlichen Raums (ELER) finanziert."

EU-Interreg-Projekt AlpBioEco: Projekt zur Walnussvermarktung (2018-2021)

Es gibt kaum einen Baum der so vielfältig nutzbar ist wie der Walnussbaum. Über 80 Produkte sind bekannt.

Mit mehreren regionalen und internationalen Partnern begannen wir im Mai 2018, Wertschöpfungsketten und neue Produkte für Walnüsse zu entwickeln. Zusammen mit der Hochschule in Sigmaringen, dem Kompetenzzentrum für Ernährung in Bayern und Organisationen in Slowenien und Frankreich suchen wir nach Verarbeitern, Händlern und Dienstleistern rund um die Walnuss. Ziel war es, neue Produkte aus Walnüssen zu entwickeln, die den Walnussanbau wirtschaftlich interessant machen (Bioökonomie). Es muss nicht immer Walnussöl sein, vielleicht lassen sich aus Blättern biologische Pflanzenschutzmittel herstellen, aus Nussschalen Dämmmaterialien, aus Blatthäutchen Kosmetika und aus grünen Nüssen Aromastoffe und Liköre?

Ölmühlen (--> zur Übersichtskarte aller Ölmühlen in der Region) und Vermarkter zeigten Interesse an regionalen Nüssen und mehrere Sozialunternehmen Oberschwabens sind in der Lage, bei Bedarf Walnüsse zu ernten und zu verarbeiten.

Mehr zum Projekt..

Projekt vorbei - und nun?

Auf Basis der erarbeiteten Grundlagen durch das Interreg-Projekt AlpbioEco hat sich nun eine kleine Erzeuger-/Vermarktungsgemeinschaft im Raum Bad Waldsee gefunden, die nun in Vorbereitung ist. Weiter hoffen wir auf Investoren, die eine weitere Ölmühle in der Region bauen und Walnuss-Flips und Brotaufstriche herstellen. Hierzu können wir zwei Sozialunternehmen als Dienstleister für die Sammlung und Verarbeitung der Nüsse vermitteln. Darüber hinaus möchten Landwirte in den Kommunen Bodnegg, Bad Waldsee und Meßkrich Walnussbestände anlegen, wobei wir bei der Finanzierung über Baumpatenschaften unterstützen wollen.

Neuigkeiten werde auch künftig über den Walnuss-Newsletter vermittelt.

 

LEADER-Projekt: Walnussanbau und Vermarktung in Oberschwaben (2017-2021)

Mit einer Befragung von 100 Besitzern von Walnussbäumen in Horgenzell, Fronreute, Wilhelmsdorf, Ostrach, Aulendorf, Bad Saulgau und im Gemeindeverwaltungsverband Altshausen hat der BUND Regionalverband Bodensee-Oberschwaben eine Grundlage geschaffen, dass die Eigentümer ihre Walnüsse besser vermarkten können. Über 15 Tonnen sind bei einer durchschnittlichen Ernte lieferbar. Die Ergebnisse wurden in einem Bericht zusammengefasst. Diesen können Sie hier herunterladen.

Unterstützt wurde diese Erhebung von LEADER Mittleres Oberschwaben, einem von der EU und dem Land Baden-Württemberg finanzierten Förderprogramm zur Entwicklung ländlicher Räume. Weitere Informationen zur Entwicklung des ländlichen Raums (ELER), gibt es auf der Website der Europäischen Kommission.

Der BUND kann Kontakte vermitteln und informiert einmal jährlich in einem Schreiben an die Walnussbaumbesitzer über Aktuelles zur regionalen Vermarktung und Verarbeitung.

 

Streuobst & Saftvermarktung

Streuobst im Klimawandel

Streuobstwiesen bleiben vom Klimawandel nicht verschont. Auswirkungen auf Temperatur, Einstrahlungsintensität, (Boden-)Wasserhaushalt, invasive Arten, Schädlinge usw. wird auch an den Streuobstwiesen zukünftig verstärkt seine Spuren hinterlassen. Bereits jetzt stellen wirtschaftliche, administrative und gesellschaftliche Bedingungen das sozial-ökologische System Streuobstwiese vor neue Herausforderungen.

Das STIK-Projekt erforscht diese Herausforderungen auch für Oberschwaben und den Bodenseekreis.

Ziel des Projektes STIK - Streuobstweisen im Klimawandel ist es, die Streuobstwirtschaft mithilfe wissenschaftlicher Ansätze fit für den Klimawandel und die Zukunft zu machen.

Durch seine topographischen, geologischen und klimatischen Begebenheiten bietet Baden-Württemberg sehr vielfältige Landschaftsformen. In Kombination mit den dichtesten Streuobstwiesenbeständen Europas ist Baden-Württemberg das ideale Gebiet, um die lokalen Auswirkungen des Klimawandels auf die Streuobstbestände zu untersuchen. Um der großen Vielfalt Baden-Württembergs gerecht zu werden, wurden auf Basis von landschaftlichen Analysen und im engen Austausch mit lokalen Partnern 16 Detailuntersuchungsgebiete in 7 Landkreisen ausgewählt, auf Basis deren Untersuchungen Rückschlüsse für ganz Baden-Württemberg getroffen werden sollen.

 

Streuobstwiesen in Gefahr!

Sie sind die artenreichsten Biotope unserer Landschaft - doch leider auch sehr bedroht. Immer mehr Streuobstwiesen fallen Bauvorhaben zum Opfer. Und das obwohl die Bestände seit den 60er Jahren rückläufig sind. Grund dafür sind zunehmend auch im Schnellverfahren ausgewiesene Gebiete nach §13b BauGB. Kontrollinstanzen fehlen oft, und das, obwohl Streuobstwiesen ab 1500 qm seit 2020 nach §33a des Bundesnaturschutzgesetzes geschützt sind. Der BUND im Kreis Konstanz prescht nun vor und macht im Rahmen einer Petition ( Link ) mit exemplarischen Beispielen aus der Region auf die Missstände in der Anwendung des neuen Gesetzes aufmerksam! 

 

Apfelsaft von regionalen Streuobstwiesen

Ein typisches Merkmal unserer Kulturlandschaft sind die schönen Streuobstwiesen. Im Gespräch mit Landwirten zeigt sich immer wieder, dass die Rodung von Streuobstwiesen vor allem wirtschaftlichen Überlegungen folgt. Streuobst wird in der Regel als nur als Mostobst vermarktet. Dafür gibt es in Durchschnittsjahren nur 8 bis 10 € für 100 kg. Bei diesem Preis lohnt sich die aufwändige Bewirtschaftung der Streuobstwiesen für den Landwirt nicht mehr.

Um den Streuobstbau wieder rentabel zu machen, hat der BUND die Saftaktion entwickelt und vermarktet einen naturtrüben Apfelsaft, der ausschließlich aus Streuobstanbau gepresst wird. Den beim BUND unter Vertrag stehenden Bauern bezahlen die Mostereien einen Aufpreis bis zum doppelten des Marktpreises - mindestens jedoch 24 € für 100 kg. Das ist der Preis, der es den Landwirten ermöglicht, auch aus wirtschaftlichen Überlegungen ihre Hochstämme zu erhalten.

Die Landwirte verpflichten sich vertraglich die Hochstammbäume nicht zu spritzen und im Falle von Rodungen nachzupflanzen. Der BUND führt regelmäßig Kontrollen der Streuobstbestände durch und lässt Stichproben der Säfte durch ein unabhängiges Labor auf Rückstände von Pflanzenschutzmitteln überprüfen. Das Apfelsaftprojekt biozertifiziert.

Unsere vier Partnerkeltereien im Apfelsaftprojekt sind: Obstkelterei Kopp, Sinner Fruchtsäfte, Schlenkerhof Natursäfte & Nektare und Stiefel Fruchtsäfte.      
Eine weitere Initiative mit Dritte Welt Partnern ist das Mango-Apfelsaft-Projekt, ein sozial-ökologisches Projekt, das den Bauern auf den Philippinen und in Oberschwaben höhere Löhne bringt.

Mehr Informationen zum Thema Streuobst und Vermarktungsprojekte finden Sie auf der Homepage des BUND Ravensburg-Weingarten oder des BUND Landesverbandes.

Für regionale Infos zum Streuobst gibt es zwei Internetseiten, die der BUND pflegt:
www.streuobst-ravensburg.de
www.streuobst-bodensee.de  


 

Ansprechpartner für Streuobst

Ulfried Miller

BUND-Regionalgeschäftsführer
Leonhardstraße 1 88212 Ravensburg E-Mail schreiben Tel.: 0751/21451

Streuobstinfos

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