Aktuelles zu Walnuss & Streuobst
Gute Walnuss-Sorten gesucht

Walnüsse sind landschaftsprägende Hofbäume. Es gibt viele Bäume, die schmackhafte, qualitativ hochwertige Nüsse liefern, bestens an unser Klima angepasst sind aber noch nicht in den Baumschulen vermehrt werden.
Ziel des Projektes.
Identifizierung und Erhalt regionaler Walnusssorten, deren Veredlung und Vermehrung sich lohnen würde. Sortimentserweiterung auf Streuobstwiesen, Einführung einer trockenheitstoleranten Obstart
Was wird gemacht?
Dazu suchen wir Bäume mit großen (über 28 mm), gut knackbaren und schmackhaften Walnüssen. Wir möchten dort im Frühjahr 2024 Zweige entnehmen und in einer Baumschule veredeln lassen.
Bevor wir in die Veredlung gehen, würden wir die Nüsse gerne testen. Dazu benötigen wir 2 kg erntefrische Walnüsse.
Sind sie dabei?
Möchten Sie, dass Ihr „Super-Baum“ getestet und vermehrt wird?
Melden Sie sich bei uns!
www.bund-bodensee-oberschwaben.net
BUND – Regionalverband Bodensee-Oberschwaben
Leonhardstraße 1, 88212 Ravensburg,
Telefon 0751-21451, bund.bodensee-oberschwaben(at)bund.net
Kooperationsprojekt mit dem Kompetenzzentrum Obstbau Bavendorf.
Gefördert von der EU im Rahmen von EIP-Agri
Obstraupen-Verleih
Äpfel auflesen leicht gemacht!
Dass uns der Erhalt unserer Streuobstwiesen am Herzen liegen, kommunizieren wir auf den verschiedensten Kanälen.Dass die Bewirtschaftung und Pflege dieser wertvollen Lebensräume und Kulturlandschaftselemente viel Zeit und Arbeit erfordert, ist ebenso bekannt.
Um die Bewirtschaftung und somit letztlich den Erhalt der Wiesen zu erhalten, wurde in Aulendor mit Hilfe von Landes- & Bundesfördergeldern des über die REMO die Initiative ergriffen, einen Obstraupen-Verleih ins Leben zu rufen. Denn die Investition in eine solche Raupe ist vor allem für kleinere Privatbesitzer eher unlukrativ.
Eine Obstraupe - was soll das denn sein?
"Die „Obstraupe“ ist ein Obstsammelwagen, der für die besonderen Bedingungen auf der Streuobstwiese entwickelt wurde. Unebener Boden, unregelmäßiger Bewuchs, kleine oder weiche Früchte – für die Obstraupe alles kein Problem. In einem stabilen Aluminium-Rahmen befördern weiche Gummilamellen das Obst in die normierten Sammelkörbe, die leicht gestapelt und transportiert werden können. Angetrieben wird das Fahrzeug mit einem elektrischen Fahrrad-Motor, ist kinderleicht zu bedienen und dabei auch noch geräuscharm", schreibt die REMO - die Regionalentwicklung Mittleres Oberschwaben.
Die Obstraupe kann unter www.mostkombinat.de/obstraupe reserviert und gebucht werden. Die Tagesgebühr beträgt 40.- EUR inkl. (MwSt.). Die Abholung kann nach Absprache in Aulendorf/Tannhausen bei Franz Thurn erfolgen.
Walnüsse in Oberschwaben
Walnussbäume prägen viele unserer Hofstellen in Oberschwaben. Sie sind Lebensraum für Vögel (z.B. Spechte) und holzbewohnende Insekten. Sie sind pflegeleicht (kein Baumschnitt und kein Wühlmausschutz erforderlich) und ertragen Sommertrockenheit relativ gut. Spätfröste mögen sie allerdings nicht.
Walnuss im EIP-Projekt "Zukunftsorientierter Streuobstbau"
Der BUND ist von Mai 2023 bis Ende 2024 an einem kompetenzübergreifenden Projekt zum zukunftsorientierten Streuobstbau beteiligt.
Ins Projekt bringen wir unserer Erfahrungen mit regionalen Walnuss-Sorten ein und möchten regionale Nusssorten, die hinsichtlich Klimawandel und Krankheiten möglichst resilient sind und gleichzeitig für die Vermarktung und Verwertung gut geeignet sind - sie müssen also groß genug (>28mm), gut knackbar und geschmacklich überzeugend sein.
Ziel ist nach der erfolgreichen Suche geeigneter Bäume, über eine genetische Untersuchung die Sorte festzustellen oder neu zu definieren, um diese dann über eine Auftragsveredelung durch den Verkauf über regionale Baumschulen in der Region zu vermehren.
Projektziele EIP-Projekt
Gemeinsam mit den Akteuren im Streuobstbereich sollen die Faktoren, die die Resilienz von Streuobstwiesen gegenüber veränderten Klimabedingungen beeinflussen, erfasst und analysiert werden. Darauf aufbauend werden mögliche klima- und gebietsangepasste Maßnahmen erarbeitet. Neue Aspekte, wie klimaresiliente Apfel- und Birnensorten, die Erweiterung des Artenspektrums auf Streuobstwiesen, Inwertsetzung von Streuobstprodukten und die Entwicklungen von Strategien gegenüber neuen Schaderregern sind die Grundlagen für einen zukunftsorientierten Streuobstanbau.
Projektpartner
Das EIP-Projekt wird koordiniert von Dr. Ulrich Mayr vom Kompetenzzentrum Obstbau Bodensee, Mitglieder der Operationellen Gruppe sind neben dem KOB
- das Schwäbische Streuobstparadies e. V.
- die Universität Hohenheim, Institut für Lebensmittelwissenschaft und Biotechnologie, Fachgebiet Hefegenetik und Gärungstechnologie
- der BUND Regionalverband Bodensee-Oberschwaben
- die Manufaktur Jörg Geiger
"Das Projekt wird gefördert im Rahmen der Europäischen Innovationspartnerschaft "Landwirtschaftliche Produktivität und Nachhaltigkeit" (EIP-AGRI). Die Fördermaßnahme ist eine Maßnahme des Maßnahmen- und Entwicklungsplan Ländlicher Raum Baden-Württemberg 2014-2022 (MEPL III). Das Projekt wird durch das Land Baden-Württemberg und über den Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des Ländlichen Raums (ELER) finanziert."

Unsere Walnuss-Info's
- Sortenempfehlungen & Tipps für Pflanzung und Pflege (2021)
- Dientsleistungen von Sozialunternehmen (2021)
- Übersichtskarte aller Ölmühlen in der Region (2021)
- "Walnussvielfalt - Naturschutz und Wirtschaftsfaktor" (Präsentation Ulfried Miller 2020)
- "Kurzbericht zur Vermarktung innovativer Walnussprodukte" (Januar 2020).
- Übersicht der wichtigsten Walnusskrankheiten (2021)
- LEADER-Bericht mit Bestandsaufnahme für Oberschwaben (2020)
- Factsheets: Walnuss, Apfeltrester, Kräuter
..schon probiert? -Leckeres aus Walnüssen
Die Walnuss besticht durch ihre Vielseitigkeit. Unzählige Produkte lassen sich aus dieser tollen Frucht herstellen. Lassen Sie sich inspirieren von unseren leckeren Walnussrezepten. Von süß bis salzig, schnell zu bereit bis raffiniert - für jeden Geschmack ist etwas dabei! Guten Appetit!
Learnings & Earnings
Projekt vorbei - und nun?
Auf Basis der erarbeiteten Grundlagen durch das Interreg-Projekt AlpbioEco hat sich nun eine kleine Erzeuger-/Vermarktungsgemeinschaft im Raum Bad Waldsee gefunden, die nun in Vorbereitung ist. Weiter hoffen wir auf Investoren, die eine weitere Ölmühle in der Region bauen und Walnuss-Flips und Brotaufstriche herstellen. Hierzu können wir zwei Sozialunternehmen als Dienstleister für die Sammlung und Verarbeitung der Nüsse vermitteln. Darüber hinaus möchten Landwirte in den Kommunen Bodnegg, Bad Waldsee und Meßkrich Walnussbestände anlegen, wobei wir bei der Finanzierung über Baumpatenschaften unterstützen wollen.
Neuigkeiten werde auch künftig über den Walnuss-Newsletter vermittelt.
Projekt zur Walnussvermarktung - AlpBioEco
Es gibt kaum einen Baum der so vielfältig nutzbar ist wie der Walnussbaum. Über 80 Produkte sind bekannt.
Mit mehreren regionalen und internationalen Partnern begannen wir im Mai 2018, Wertschöpfungsketten und neue Produkte für Walnüsse zu entwickeln. Zusammen mit der Hochschule in Sigmaringen, dem Kompetenzzentrum für Ernährung in Bayern und Organisationen in Slowenien und Frankreich suchen wir nach Verarbeitern, Händlern und Dienstleistern rund um die Walnuss. Ziel war es, neue Produkte aus Walnüssen zu entwickeln, die den Walnussanbau wirtschaftlich interessant machen (Bioökonomie). Es muss nicht immer Walnussöl sein, vielleicht lassen sich aus Blättern biologische Pflanzenschutzmittel herstellen, aus Nussschalen Dämmmaterialien, aus Blatthäutchen Kosmetika und aus grünen Nüssen Aromastoffe und Liköre?
Ölmühlen (--> zur Übersichtskarte aller Ölmühlen in der Region) und Vermarkter zeigten Interesse an regionalen Nüssen und mehrere Sozialunternehmen Oberschwabens sind in der Lage, bei Bedarf Walnüsse zu ernten und zu verarbeiten.
Streuobst & Saftvermarktung
Streuobst im Klimawandel
Streuobstwiesen bleiben vom Klimawandel nicht verschont. Auswirkungen auf Temperatur, Einstrahlungsintensität, (Boden-)Wasserhaushalt, invasive Arten, Schädlinge usw. wird auch an den Streuobstwiesen zukünftig verstärkt seine Spuren hinterlassen. Bereits jetzt stellen wirtschaftliche, administrative und gesellschaftliche Bedingungen das sozial-ökologische System Streuobstwiese vor neue Herausforderungen.
Das STIK-Projekt erforscht diese Herausforderungen auch für Oberschwaben und den Bodenseekreis.
Ziel des Projektes STIK - Streuobstweisen im Klimawandel ist es, die Streuobstwirtschaft mithilfe wissenschaftlicher Ansätze fit für den Klimawandel und die Zukunft zu machen.
Durch seine topographischen, geologischen und klimatischen Begebenheiten bietet Baden-Württemberg sehr vielfältige Landschaftsformen. In Kombination mit den dichtesten Streuobstwiesenbeständen Europas ist Baden-Württemberg das ideale Gebiet, um die lokalen Auswirkungen des Klimawandels auf die Streuobstbestände zu untersuchen. Um der großen Vielfalt Baden-Württembergs gerecht zu werden, wurden auf Basis von landschaftlichen Analysen und im engen Austausch mit lokalen Partnern 16 Detailuntersuchungsgebiete in 7 Landkreisen ausgewählt, auf Basis deren Untersuchungen Rückschlüsse für ganz Baden-Württemberg getroffen werden sollen.
Streuobstwiesen in Gefahr!
Sie sind die artenreichsten Biotope unserer Landschaft - doch leider auch sehr bedroht. Immer mehr Streuobstwiesen fallen Bauvorhaben zum Opfer. Und das obwohl die Bestände seit den 60er Jahren rückläufig sind. Grund dafür sind zunehmend auch im Schnellverfahren ausgewiesene Gebiete nach §13b BauGB. Kontrollinstanzen fehlen oft, und das, obwohl Streuobstwiesen ab 1500 qm seit 2020 nach §33a des Bundesnaturschutzgesetzes geschützt sind. Der BUND im Kreis Konstanz prescht nun vor und macht im Rahmen einer Petition ( Link ) mit exemplarischen Beispielen aus der Region auf die Missstände in der Anwendung des neuen Gesetzes aufmerksam!
Apfelsaft von regionalen Streuobstwiesen
Ein typisches Merkmal unserer Kulturlandschaft sind die schönen Streuobstwiesen. Im Gespräch mit Landwirten zeigt sich immer wieder, dass die Rodung von Streuobstwiesen vor allem wirtschaftlichen Überlegungen folgt. Streuobst wird in der Regel als nur als Mostobst vermarktet. Dafür gibt es in Durchschnittsjahren nur 8 bis 10 € für 100 kg. Bei diesem Preis lohnt sich die aufwändige Bewirtschaftung der Streuobstwiesen für den Landwirt nicht mehr.
Um den Streuobstbau wieder rentabel zu machen, hat der BUND die Saftaktion entwickelt und vermarktet einen naturtrüben Apfelsaft, der ausschließlich aus Streuobstanbau gepresst wird. Den beim BUND unter Vertrag stehenden Bauern bezahlen die Mostereien einen Aufpreis bis zum doppelten des Marktpreises - mindestens jedoch 24 € für 100 kg. Das ist der Preis, der es den Landwirten ermöglicht, auch aus wirtschaftlichen Überlegungen ihre Hochstämme zu erhalten.
Die Landwirte verpflichten sich vertraglich die Hochstammbäume nicht zu spritzen und im Falle von Rodungen nachzupflanzen. Der BUND führt regelmäßig Kontrollen der Streuobstbestände durch und lässt Stichproben der Säfte durch ein unabhängiges Labor auf Rückstände von Pflanzenschutzmitteln überprüfen. Das Apfelsaftprojekt biozertifiziert.
Unsere vier Partnerkeltereien im Apfelsaftprojekt sind: Obstkelterei Kopp, Sinner Fruchtsäfte, Schlenkerhof Natursäfte & Nektare und Stiefel Fruchtsäfte.
Eine weitere Initiative mit Dritte Welt Partnern ist das Mango-Apfelsaft-Projekt, ein sozial-ökologisches Projekt, das den Bauern auf den Philippinen und in Oberschwaben höhere Löhne bringt.
Mehr Informationen zum Thema Streuobst und Vermarktungsprojekte finden Sie auf der Homepage des BUND Ravensburg-Weingarten oder des BUND Landesverbandes.
Für regionale Infos zum Streuobst gibt es zwei Internetseiten, die der BUND pflegt:
www.streuobst-ravensburg.de
www.streuobst-bodensee.de