BUND Regionalverband Bodensee-Oberschwaben

Naturschutzverbände fordern Fortsetzung des Prüfprozesses „Biosphärengebiet Allgäu-Oberschwaben“

25. März 2024

Einen ergebnisoffenen Prüfprozess haben die regionalen Akteure aus Kommunen, Verbänden, Institutionen und Wirtschaftsorganisationen gleich zu Beginn der aufkommenden Diskussion um ein neues Biosphärengebiet in Oberschwaben im Jahr 2021 beschlossen. Die Einzigen, die Ergebnisoffenheit zwar fordern, aber sich nicht daranhalten möchten, ist die Allianz der Grundeigentümer aus Landwirtschaft und Großprivatwald.

Trockene Böden im Reicher Moos im Kreis Ravensburg.  (Ulfried Miller / BUND)

Natürlich ist die Stimme der Land- und Forstwirtschaft und der betroffenen Grundstückseigentümer sehr wichtig. Mit ihrer aktuellen Forderung nach einem sofortigen Stopp dieses Prüfprozesses ignorieren sie allerdings, dass es auch andere Akteure in der Region gibt und dass die bisherigen Workshops zu den Themen Landwirtschaft, Forstwirtschaft, Regionalvermarktung und Tourismus viele neuen Ideen und Leitprojekte für eine nachhaltige Regionalentwicklung in Oberschaben und im Allgäu gebracht haben. Dies war nur möglich, weil das Land Baden-Württemberg mit einem kleinen engagierten Prozessteam vor Ort und einer externen Moderation der Arbeitsgruppen durch ein erfahrenes regionales Büro den Prozess gesteuert hat. 

Und die Suche nach weiteren guten Projektideen und Netzwerken für deren Umsetzung soll dieses Jahr weitergehen. Für unsere Region so wichtige Themen wie Moorschutz, Klimaneutrales Oberschwaben, Bildung und Gesundheit sind nun an der Reihe und zeigen, dass ein Biosphärengebiet kein klassisches Naturschutz-Projekt, sondern ein Angebot des Landes für die nachhaltige Regionalentwicklung und Wirtschaftsförderung im ländlichen Raum ist. Die Ängste und Sorgen vor Bevormundung und Bürokratie, die von den Kritikern aktuell geschürt werden, sind zum jetzigen Zeitpunkt vollkommen unbegründet.

Erst ab 2025 soll in den Kommunen der Region entscheiden werden, ob wir ein Biosphärengebiet brauchen, um die entwickelten Ideen auch umzusetzen. Und welches ein geeigneter Zuschnitt sein könnte. Diesen Prüfprozess zum jetzigen Zeitpunkt abzubrechen, wird den übrigen engagierten Akteuren in der Region nicht gerecht.

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