BUND Regionalverband Bodensee-Oberschwaben

Streuobstwiesen in Gefahr

09. Juni 2021

Streuobstwiesen gehören zu den artenreichsen Biotopen unserer Landschaft - doch diese Paradiese sind bedroht.

Ein bedrohtes Paradies - Streuobstwiese bei Allensbach Kaltbrunn  (Antje Boll, BUND)

Jeder freut sich im Frühling über die blühenden Obstbäume am Bodensee und seinem Hinterland. Die liebliche Landschaft lädt die Menschen gerade in Zeiten von Corona ein, die Natur bei einer schönen Radtour oder Wanderung zu genießen. Das weiße Blütenmeer lockt zahlreiche Schmetterlinge, Wildbienen und bedrohte Vögel wie den Grünspecht und den Gartenrotschwanz an, die auf den bunten Streuobstwiesen ihre Heimat finden. Doch das Idyll ist in Gefahr. Seit 1990 sind zwei Drittel der Bestände abgeholzt worden, obwohl die Gemeinden in Baden-Württemberg eine ganz besondere Verantwortung für diese Kulturlandschaft haben. Gründe sind unter anderem der Flächenfraß durch den Bau von Straßen sowie Wohn- und Gewerbegebieten. Um die Vernichtung der Biotope zu stoppen, hat die Landesregierung im Juli 2020 die Streuobstwiesen unter besonderen Schutz gestellt. Trotzdem werden nach wie vor Wohnbaugebiete von Gemeinden auf geschützten Streuobstwiesen ausgewiesen, wie z.B. in Stahringen, in Mühlingen und in Allensbach. Der BUND fordert daher die Gemeinden auf, die neue Gesetzeslage umzusetzen und auf die Rodung von Streuobstwiesen zu verzichten. Wir möchten, dass auch unsere Kinder und Enkel noch die wunderbaren Blütenmeere genießen können! Der BUND hat im Mai 2021 eine Petititon im Landtag eingereicht, um die Umsetzung des Biodiversitätsstärkungsgesetzes am konkreten Bebauungsplänen im Keis Konstanz zu prüfen.

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